Der enviaM-Vorstandsvorsitzende Dr. Stephan Lowis befürwortet die Ende Juni vom Bundestag beschlossene Anpassung des Klimaschutzgesetzes. Mit den neuen Vorgaben sollen bis zum Jahr 2030 65 Prozent weniger CO2 ausgestoßen werden, außerdem soll die Klimaneutralität schon 2045 erreicht werden – fünf Jahre früher als bisher vorgesehen. „Der Klimawandel macht in der Corona-Krise keine Pause. Es ist deshalb konsequent, dass Deutschland schon 2045 klimaneutral werden soll“, meint Lowis.

Nach der Wahl im September müsse die neue Bundesregierung umgehend mit der Umsetzung der Klimaschutzziele beginnen und konkrete Maßnahmen ergreifen. „Wir müssen beim Ausbau der erneuerbaren Energien mehr Tempo machen“, fordert der enviaM-Vorstandsvorsitzende. Ansonsten könne Deutschland seine ehrgeizigen Klimaziele nicht erreichen. Lowis gibt zu bedenken, dass dabei eine Erweiterung der bisherigen Netzinfrastruktur nicht vernachlässigt werden darf: „Der Ausbau der erneuerbaren Energien schreitet deutlich schneller voran als der Netzausbau. Hier benötigen wir einen Gleichklang.“ So dauere der Neubau einer Hochspannungsleitung bis zu zehn Jahre, wohingegen große Windkraft- oder Photovoltaikanalagen in ein bis zwei Jahren in Betrieb genommen werden könnten.

In der Digitalisierung und Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren für den Netzausbau sieht Lowis eine Möglichkeit, bisherige Prozesse zu optimieren. Aber auch eine flexible Steuerung der Erzeuger und Verbraucher sowie entsprechende Anreize könnten helfen, Deutschlands Weg zur Klimaneutralität zu ebnen.
Die Bürgerinnen und Bürger im Saalekreis haben gewählt: Michael Scheffler, Ortsbürgermeister und Gemeinderat von Höhnstedt, wird den Wahlkreis 29 in den kommenden Jahren als Abgeordneter im Landtag von Sachsen-Anhalt vertreten. Der CDU-Kandidat erreichte 35,2 Prozent der Erststimmen und konnte so mit einem Vorsprung von 10 Prozentpunkten gegenüber seinen Mitbewerbern das Direktmandat erringen.

Scheffler ist seit 1999 in der Energiewirtschaft beschäftigt und seit 2008 als Kommunalbetreuer für enviaM in den Kommunen tätig. Der gebürtige Hallenser trat 2009 der CDU bei, sechs Jahre später wurde er in Höhnstedt zum Ortsbürgermeister gewählt. Im Gemeinderat engagiert sich Scheffler im Ausschuss Ordnung/Umwelt. Außerdem ist er Mitglied in verschiedenen Fördervereinen. Scheffler wird mit seinem Einzug in den Landtag im Ausschuss für Energie der CDU-Fraktion tätig sein: „Dort kann ich die Anliegen der Städte und Dörfer in die Landespolitik einbringen und außerdem mein energiepolitisches Wissen einfließen lassen.“

„Als Kind vom Land habe ich die Vorzüge des Landlebens erlebt, weshalb es mir wichtig ist, dass sich dieses auch in Zukunft lohnt“, meint Scheffler. Deshalb sei es besonders entscheidend, die regionale Wirtschaft zu stärken, etwa durch die Schaffung und den Erhalt von Arbeitsplätzen, durch Investitionen oder die Förderung des regionalen Gewerbes und Handwerks. Schefflers langfristiges Ziel ist ein Landleben, mit dem sich alle Generationen wohlfühlen können.

Elektrofahrzeuge sind im Netzgebiet von MITNETZ STROM auf dem Vormarsch: Bis zum Jahr 2030 soll ihr Anteil auf bis zu 25 Prozent steigen. Mehr Elektromobilität bedeutet einen steigenden Bedarf an Lademöglichkeiten. „Wir gehen davon aus, dass sich die Anzahl der Ladepunkte von aktuell zirka 500 öffentlichen Ladepunkten auf bis zu 250.000 private und öffentliche Ladepunkte in unserem Netzgebiet im Jahr 2030 erhöhen kann“, sagt Dirk Sattur, technischer Geschäftsführer bei MITNETZ STROM.

Um die Nachfrage zu decken, setzt MITNETZ STROM auf smarte Lösungen. So investiert der Verteilnetzbetreiber in intelligente Ortsnetzstationen und Betriebsmittel: „Das reicht von intelligentem Lastmanagement für Gewerbekunden oder Mehrfamilienhäuser bis zur konventionellen Netzverstärkung“, erklärt Sattur. Konkret beabsichtigt MITNETZ STROM, bis zum Jahr 2030 20 Prozent der Ortsnetztrafostationen im Netzgebiet digital auszustatten.

Mit smarter Technik können Energieerzeugung, -transport und -verbrauch in Echtzeit kontrolliert und bei Bedarf gesteuert werden. Zudem können erneuerbare Energien deutlich effizienter in das Verteilnetz eingebunden werden. Die Trafostationen ermöglichen dabei volle Transparenz. Sie lassen sich fernsteuern, übertragen Messwerte und werten diese aus. „Dabei kommen uns sowohl die verlegte Glasfaserinfrastruktur, LTE-Frequenzen als auch das 450-Megahertz-Funknetz zugute“, ergänzt Sattur.
Der Startschuss für die Digitalisierung der Trafostationen ist in diesem Jahr gefallen, ab 2022 sind jährliche Investitionen in Höhe von rund 15 Millionen Euro vorgesehen. In den vergangenen Jahren hatte MITNETZ STROM bereits 170 Trafostationen mit fernschaltbarer Technik ausgestattet. Insgesamt gibt es 16.800 Trafostationen im Netzgebiet von MITNETZ STROM.
Stromleitungen sind fester Bestandteil des Landschaftsbildes. Sie transportieren den Strom vom Erzeuger zum Verbraucher und durchkreuzen selbst abgelegene Orte, die immer auch Lebensraum von Tieren und Pflanzen sind.

MITNETZ STROM setzt bei über 60 Prozent aller Hochspannungs-Freileitungstrassen auf ökologische Trassenpflege. Die Trassen werden naturschonend von Bewuchs freigehalten. Niedrig wachsende Bäume und Sträucher können unterhalb der Hochspannungsleitungen gezielt gedeihen. Hochwachsende Gehölze hingegen, die entfernt werden müssen, werden geschichtet. Als sogenannte Totholzhaufen bilden sie wertvolle Biotope für Insekten, Reptilien und Vögel. Durch das ökologische Trassenmanagement schützt MITNETZ STROM bestehende Landschaftsstrukturen, fördert die Artenvielfalt in Flora und Fauna und schafft neue Lebensräume. Der Netzbetreiber arbeitet dabei auch mit dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) zusammen, beispielsweise bei der Trassenpflege in der Kulturlandschaft Franzigmark bei Halle (Saale) in Sachsen-Anhalt.

Artenschutz spielt für die enviaM-Gruppe nicht nur beim ökologischen Trasssenmanagement eine wichtige Rolle. Ein weiterer Ansatz ist die Bereitstellung von Wald- und Wiesenflächen als Lebensraum für Bienen – eine vom Aussterben bedrohte Tierart. So wird ein 43.000 Quadratmeter großes Grundstück in Dieskau bei Halle an Imker verpachtet. Es beheimatet elf Bienenvölker. Im Sommer sind bis zu 80.000 Bienen in dem Gebiet unterwegs, das mit seinen Wäldern und Streuobstwiesen, der Elster-Saale-Aue und dem Osendorfer See perfekte Lebensbedingungen für die Insekten bietet. Im vergangenen Jahr haben die fleißigen Bienen rund 140 Kilogramm Honig erzeugt. Erhältlich ist dieser an den Standorten Halle, Kabelsketal, Markkleeberg und Chemnitz des Unternehmens.
Engagement zum Schutz bedrohter Tierarten zeigt die enviaM-Gruppe auch im Landkreis Nordsachsen. Dort kontrolliert das Unternehmen MITNETZ STROM Nisthilfen für Fischadler und ermittelt gemeinsam mit Ornithologen den Bestand der gefährdeten Tiere. Egal ob im Wald oder auf den Feldern – Hochspannungsmasten sind beliebte Niststätten für Fischadler, so auch auf dem Leitungsabschnitt Eilenburg–Bad Düben, wo derzeit ein Nest belegt ist. Sowohl bei der Nestpflege als auch beim Transport der noch flugunfähigen Jungtiere auf den Erdboden kommen Hochspannungsmonteure der MITNETZ STROM zum Einsatz, da die Nisthilfen in 30 Meter Höhe angebracht sind. Bei der Nestpflege werden Plastikteile und Abfallmaterialien aus der Landwirtschaft aus dem Nest entfernt. Zudem werden Jungtiere an beiden Beinen behutsam beringt, um den regionalen Bestand nachzuverfolgen sowie das Zugverhalten und die Brutbiologie der Fischadler zu erforschen.
Regionaler Naturschutz und Umweltbildung haben in der enviaM-Gruppe einen festen Platz. Mit jeweils 1.500 Euro förderten enviaM und MITGAS nun innovative Vorhaben ihrer Partnerhöfe, die im Rahmen der beliebten Reihe „Natur zum Anfassen“ Schulklassen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg das Thema Naturschutz näherbringen. Die Naturhöfe nutzen die Gelder für Projekte zum Tierschutz, zur Wissensvermittlung und zur Ausstattung mit Umwelttechnik.

Die Tierschutzprojekte umfassen Nisthilfen für Vögel und Insekten sowie weitere Maßnahmen zu deren Schutz. Ein Schulbauernhof im Landkreis Mansfeld-Südharz erneuerte mit dem Geld Kleintiergehege, Ställe und Auslaufflächen.

Bildung und Wissensvermittlung sind wichtige Voraussetzungen für das Umweltbewusstsein. Das Freilichtmuseum Höllberghof hat in Zusammenarbeit mit der AWO-Behindertenwerkstatt in Luckau Informationsschilder zu den Pflanzen im Kräuter- und Permakulturgarten gestaltet, das Schullandheim Reibitz hat einen neuen Themenpfad zu einheimischen Bäumen und Sträuchern errichtet, in der Parkanlage Naundorf entstanden Lehrtafeln zum Thema „Der Steinhaufen als Lebensraum“ und das Natur- und Umweltzentrum Vogtland in Oberlauterbach erweiterte den „Himmelsteichlehrpfad“ für Kinder, die das Leben im und am Teich erforschen.

Mehrere Naturhöfe nutzten die finanzielle Unterstützung, um Umwelttechnik zu installieren. So wurde unter anderem das „Mini-Ökohaus“ der Ökostation Neugattersleben mit einer Solaranlage und einem Windrad ausgestattet, um Schulklassen die alternative Stromerzeugung zu erklären. Die Naturherberge Affalter schaffte Gerätschaften für die Imkerei sowie eine Wetterstation mit digitalen Elementen an, um verschiedene Wetterphänomene anschaulich darstellen zu können. Die NABU-Naturschutzstation Teichhaus Eschefeld investiert in moderne Ferngläser und digitale Technik wie Mikrofon, Wildtierkamera, Nistkastenkamera und Tablet für ihre Umweltbildungsangebote und Exkursionen. Im Naturschutzverein Großgemeinde Kolkwitz e. V. soll eine Ladestation für E-Bikes entstehen.

Im verlinkten Video stellen die Teilnehmer Ihre Projekte vor. Seien Sie gespannt!
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